Laut Statistischen Bundesamt sind die Preise für den Neubau im Februar 2022 um 14,3 Prozent gegenüber Februar 2021 gestiegen. Das liegt vor allem daran, dass sich die Preise für Baustoffe im Durchschnitt so stark wie noch nie seit der ersten Erhebung im Jahr 1949 erhöht haben. Diese Entwicklung hat sich bereits seit einigen Jahren abgezeichnet und wird jetzt durch den Krieg weiter forciert.
Materialkosten steigen
Schon in den letzten zwei Jahren sind die Kosten für Bau- und Rohstoffe stark gestiegen, da es während der Corona-Pandemie immer wieder zu Transportengpässen kam. Durch den Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, verknappen sich die Materialien für den Bau weiter. Das liegt zum einen an den drastisch steigenden Energiepreisen, zum anderen an den weiter eingeschränkten Lieferketten, wie z.B. den Ausfall von ganzen Speditionen.
Die Verknappung der Materialien hat zur Folge, dass sie stetig teurer werden. An der Spitze der Teuerungsrate steht derzeit laut „Statista“ Konstruktionsvollholz mit 77,3 Prozent. Auch Dachlatten und Bauholz sind jeweils im Preis um über 60 Prozent gestiegen. Problematisch könnte die Beschaffung der Rohstoffe Bitumen, Stahl und Aluminium werden, die zu großen Teilen aus Russland und der Ukraine bezogen werden.
Zinsniveau verdoppelt
Doch nicht nur die Baukosten steigen an, sondern auch die Zinsen für Baukredite. Dass das Zinsniveau stetig steigt, ist eine indirekte Folge der Teuerungsraten in Deutschland und Europa sowie des Krieges in der Ukraine. Derzeit liegt der Zinssatz für einen 10-jährigen Standardkredit laut Angaben der Frankfurter FMH Finanzberatung im Schnitt bei 2,12 Prozent. Im Vergleich zum vergangenen Dezember hat sich das Zinsniveau demnach verdoppelt. Damals lag der Vergleichszins noch bei 0,9 Prozent. Die Zinsen für Baukredite hätten damit den höchsten Sprung seit 1999 vollzogen. Damals lagen die Zinsen jedoch bei 5 bis 6 Prozent.
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